Dresden, 01.07.2022

Homeoffice für immer? Wie die Pandemie unsere Arbeitswelt verändert

Am 19. März dieses Jahres endete die Homeoffice-Pflicht, die vor Ansteckungen am Arbeitsplatz schützen sollte. Mit deren Auslaufen stellt sich die Frage nach der Zukunft der Arbeit mit neuer Dringlichkeit: weiter wie bisher oder alles anders? Und was bedeutet das für den Immobilienmarkt?

 

Wir erinnern uns: In der Pandemie waren Arbeitgeber für viele Monate verpflichtet, bei Büroarbeiten grundsätzlich die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice anzubieten, sofern nicht wichtige Gründe dagegensprachen. Arbeitnehmer dagegen waren gezwungen, das Angebot anzunehmen, soweit die räumliche und technische Voraussetzungen in der Wohnung gegeben waren.

Inzwischen ist Homeoffice-Pflicht Geschichte. Doch die Arbeitswelt ist nicht mehr dieselbe wie vorher – und der Wunsch, dauerhaft Modelle für das mobile Arbeiten zu etablieren, ist auf beiden Seiten groß. Viele Umfragen deuten darauf hin, dass sich die Deutschen längst ans Homeoffice gewöhnt haben und liebgewonnene Freiheiten nicht mehr aufgeben wollen.

Work-Life-Balance

 

Argumente für Homeoffice als Dauerlösung: Sprit sparen und Zeit flexibler einteilen

Mehr als 60 % geben in einer Umfrage der Kaufmännischen Krankenkasse an, überwiegend gute Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause aus gemacht zu haben. Die Gründe für die hohen Zufriedenheitswerte bei den Arbeitnehmern liegen auf der Hand: Mit dem Wegfall von Arbeitswegen gewinnen Pendler mehrere Stunden Lebenszeit pro Woche. Auch die finanziellen Einsparungen sind in Zeiten hoher Spritpreis nicht zu vernachlässigen. Das wichtigste Argument ist für viele jedoch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Im Homeoffice ist es deutlich einfacher, auch spontan Dinge zu erledigen – z. B. die Kinder von der Schule abzuholen oder einen Ämtertermin wahrzunehmen.

Doch auch für Arbeitgeber bietet das Homeoffice eine Reihe von Vorteilen bzw. Chancen: Langfristig können sie durch die Verkleinerung von Büroräumen Miete sparen. Wer jetzt zügig tragfähige Modelle für mobiles Arbeiten etabliert, profiliert sich zudem als moderner Arbeitgeber, der sich auf die Bedürfnisse seines Teams einstellt.

 

Vorbehalte gegenüber Homeoffice: alte Rollenbilder, Arbeitsschutz, Spaltung der Belegschaft

Auf dem Weg zum Homeoffice als neuer Normalität sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. So zeigen Daten, dass es Männer stärker und schneller zurück ins Büro zieht als Frauen. Dahinter steckt vermutlich der Wunsch, wieder ungestört und zu geregelten Zeiten arbeiten zu können – und gelingt im Büro eher als zu Hause mit Kindern. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass Familien zurück in alte Rollenbilder fallen und Frauen in ihrer Karriere und Entwicklung behindert werden. Moderne Arbeitgeber haben das Thema bereits auf der Agenda.

Auch mit Blick auf die IT-Ausstattung sowie den Daten- und Gesundheitsschutz sind noch viele Fragen zu regeln. Was passiert z. B., wenn ein Beschäftigter im Homeoffice verunglückt? Greift dann der Unfallversicherungsschutz oder nicht?

Ernst zu nehmen sind auch Warnung von Arbeitnehmervertretern vor einer Spaltung der Belegschaft in Arbeiter und Angestellte. Hier gilt es zügig Lösungen zu finden, die sicherstellen, dass nicht nur die Gebildeteren und Besserverdienenden mobil arbeiten können. 

 

Das Beste aus beiden Welten: Hybride Arbeitsmodelle

Vieles spricht momentan dafür, dass sich vermehrt hybride Arbeitsmodelle durchsetzen, bei denen kontinuierlich und flexibel zwischen Präsenzarbeit im Büro und der Arbeit im Homeoffice gewechselt werden kann. Im besten Fall vereinen sie die Vorteile des orts- und zeitflexiblen Arbeitens, vermeiden aber dessen Nachteile. Eingeflochtene Präsenztage im Büro dienen der Kontaktpflege und dem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.

Bei VW nimmt die neue Arbeitswelt schon Form an: Beschäftigte sollen künftig an bis zu vier Arbeitstagen pro Woche mobil arbeiten können. Ihnen wird auch die Freiheit eingeräumt, diese Arbeitstage flexibel innerhalb eines Kalendermonats zu verteilen – wenn sich das mit betrieblichen Abläufen vereinbaren lässt.

Working in Homeoffice

 

Was jetzt zählt: Wohnsituation an die neue Arbeitswelt anpassen

Eine naheliegende Auswirkung der neuen Arbeitswelten auf den Immobilienmarkt ist die langfristig sinkende Nachfrage nach Büroflächen. Noch befindet sich der Markt in einer Abwartestellung, aber viele Büroflächen werden wohl künftig anders genutzt werden. Deutlich brisanter sind die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Viele Arbeitnehmer, die künftig dauerhaft mehrere Wochentage von zu Hause aus arbeiten werden, bräuchten mehr Wohnfläche. Die Nachfrage nach größeren Wohnungen wird demnach noch stärker steigen, als das sowieso schon der Fall ist.

Wir von Pentagon unterstützen mit unserer Beratung, unseren Kontakten und einem breiten Portfolio an Lösungen bei der Suche nach einer Wohnung in Dresden, Radebeul und Umgebung, die genügend Raum fürs Homeoffice bietet.

 

Pentagon Immobilien Radebeul